Unser pädagogisches Konzept

Die Zielgruppen:

Als außerschulischer Lernort bieten wir:

  1. „Natur und Erlebnis“ für Schüler, Vorschüler und Jugendgruppen auf dem Gelände der Ökologiestation des Kreises Unna (z. B. bei der Gruppenarbeit rund um die Themen Ernährung und Land-wirtschaft, Wasser und Boden, Naturschutz und Biologische Vielfalt, Nachhaltigkeit und Kinderrechte)
  2. „Zukunftsgestaltung und Aktionstraining“ (zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele) für Jugendliche und junge Erwachsene (z. B. bei der gruppendynamischen Arbeit in Zukunftswerkstätten und praktischem Aktions- und Argumentationstraining)
  3. „Kommunikationstraining, Grundlagen der systemischen Arbeit und des Kinderschutz“ für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen
  4. Radtouren, Erlebnisreisen (Naherholung) und Kulturveranstaltungen für alle Altersgruppen (lokal und regional)

Als Informationszentrum Nachhaltige Entwicklung bieten wir:

  1.  „Methodenkompetenz und Inhalte“ zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (Bildung für nachhaltige Entwicklung), insbesondere in den Bereichen Kinderrechte und wehrhafte Demokratie, Konsum und Ressourcenschutz, Engagementförderung und Beteiligung, werden in Theorie und Praxis vermittelt
  2. Erlebnis- und naturpädagogische Angebote auf dem Gelände der Ökologiestation, im Kreisgebiet und bundesweit
     

Unsere Bildungsangebote finden auf dem Gelände der Ökologiestation des Kreises Unna sowie auf den Geländen und in den Einrichtungen unserer Partner statt. Unsere Partner unterstützen uns bei der Vermittlung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dazu zählen Themen wie artgerechte Tierhaltung und Lebensmittelproduktion unter sozial gerechten Arbeits-bedingungen, praktischer Naturschutz sowie wissenschaftliches Monitoring von Naturschutzgebieten.

Die Freiraumgestaltung auf dem Gelände der Ökologiestation bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für unmittelbares Erleben, Staunen, Erfahren und anfassbare Bildung. Dazu zählen unsere Teichanlage, die Kartoffel- und Getreidefelder, der Honigbienenstand und der Wildbienenlehrpfad, der Bauerngarten, die Wiesen, Wäldchen, Apfelbaumallee und der Weiden-spielplatz.

Im Hauptgebäude und im „Melkerhaus“ befinden sich die Räumlichkeiten für die theoriebasierte praktische Auseinandersetzung mit den unter-schiedlichen Aspekten der Nachhaltigen Entwicklung.

Das Umweltzentrum Westfalen legt großen Wert auf nachhaltige Ent-wicklung und emotionale Selbstsorge. Dies wird durch unsere vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen im Innen- und Außenbereich belegt.

Im Mittelpunkt unserer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten umwelt-pädagogischen Angebote steht das „Be-greifen“ – eben auch mit den eigenen Händen – und das unmittelbare positive Erleben der Mitwelt.

Das pädagogische Konzept des Umweltzentrums Westfalen basiert auf der Idee, die Neugier der Zielgruppen anzusprechen und sie mittels eigener Erlebnisse und Handlungen an ein Thema heranzuführen.

Die Schauanlagen der Ökologiestation (Weiher, Wald, Fleischzerlege-betrieb), Erlebnisführungen, erlebnispädagogische Angebote, Zukunftswerkstätten, Aktions- und Strategie-Workshops werden eingesetzt, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.

Die einmalige Lage zwischen Naturschutzgebiet (Lippe-Aue), Steinkohle-kraftwerk (Bergkamen) und der künstlichen Wasserstraße (Datteln-Hamm-Kanal) verpflichtet uns, das Spannungsfeld von Industrie, Kultur-landschaft und Naturschutz in zukunftsfähiger Art und Weise zu beleuch-ten, praktisch vorzuleben und erlebbar zu machen. Unser zukunftsfähiger Ressourceneinsatz (Wasser, Energie, Flächen, Nahrungsmittelbereitstellung) am Rande eines Naturschutzgebietes in einer „Grünen Oase“ kann dabei zum Nachdenken anregen, Impulse setzen und einen umweltfreundlichen Lebensstil „vorleben“. Das Team ist im Alltag bestrebt, die Themenbereiche Wasser, Boden, (Öko-)Strom, Klima, Gesundheit, Lebensmittel, Rohstoffe und den Umgang miteinander zu beleuchten, zu gestalten und zu vermitteln.

In unseren Bildungsangeboten, Ausflügen und sonstigen Veranstaltungen regen wir an:

  1.  Lebensstile auszuprobieren: Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, verschiedene Lebensstile auszuprobieren, eigene Fertigkeiten und Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln, soziale Kompetenzen zu üben und zu entwickeln.
  2. die natürlichen Prozesse zu verstehen: Die Teilnehmenden lernen, natürliche Prozesse zu verstehen und nachzuahmen oder nützlich zu machen.
  3. Wissen einzubringen: Die Teilnehmenden bringen das Wissen Einzelner und Gruppen in den Entwicklungsprozess ein und setzen es in konkrete Handlungen um.

Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie Wald, Wasser, Klimaschutz, Selbstsorge, Resilienz und (Natur-)Philosophie.

Die Themen sind lediglich der „Start- und Ausgangspunkt“ einer „Erlebnis-Reise“, deren Weg, Geschwindigkeit und Ziel von den Teilnehmenden in einem gemeinsamen Prozess selbst bestimmt werden. Dadurch wird jede Reise einzigartig.

Mit diesen Maßnahmen leisten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und zum systemischen Grundverständnis der Welt.

Das bedeutet, dass wir uns der Notwendigkeit bewusst sind, eine Vielzahl von Zusammenhängen aus den Bereichen der Ökologie (d. h. des Haus-halts der Natur), des sozialen Zusammenlebens auf dieser Welt und der Ökonomie zu verstehen, um die Welt lebenswert zu erhalten und zu gestalten.

Wir möchten darauf hinweisen, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann, die Welt lebenswert zu gestalten.

Dies kann beispielsweise durch den Einsatz für den Erhalt der biologischen Vielfalt, den Schutz von Fledermäusen oder Teichmuscheln, das Üben friedvollen Miteinanders, die Vertretung und Kommunikation eigener Ziele oder die Überlegung zur sparsamen Nutzung natürlicher Ressourcen erfolgen. Auch die Beteiligung an der Erforschung oder Verbreitung neuer Techniken ist denkbar.

Es ist eine positive Erfahrung, zu erkennen, dass man selbst etwas kann

 und im Team gebraucht wird, mit den persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten.

Unsere erlebnispädagogischen Angebote zielen darauf ab, Selbstvertrauen aufzubauen und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Das erlebnispädagogische Konzept basiert auf Methoden des temporären Verlassens der Komfortzone und des Naturmentorings. Durch Erfahrungen in der Natur und außerhalb der jeweiligen Komfortzone (durch Kälte, Schnee, Regen, etc.)  – beispielsweise Wissenslücken, Grenzen des körperlichen Wohlbefindens im naturpädagogischen Konzext, neue Situationen im sozialen Umfeld – entsteht das Bedürfnis, eine Änderung herbeizuführen.
Durch eine gezielte Begleitung in einem derart erweiterten Erlebnisraum, wird aus der Situation außerhalb der gewohnten Komfortzone keine Katastrophe, sondern die Erfahrung, dass eigenes Handeln zu positiven Änderungen führen kann.

Beim Naturmentoring wird in und von der Natur gelernt.
Natürliche Stoffströme fließen durch Systeme und wandeln sich, wobei Kreisläufe beobachtet werden können (vgl. z. B. die Tages- oder Jahres-zeiten, Regen/Schnee- und Sonnenphasen).
Auch die natürliche Form des Lernens folgt diesem Konzept: Neugierde wird geweckt, ausgerichtet und unterstützt. Sie ist der Katalysator zum Handeln. Handeln bringt ganzheitliche Sinneserfahrung und komplexe Informationen. Die Reflexion der Informationen ermöglicht Integration und Wissensweitergabe. Dafür werden kreative Gestaltungsformen gewählt. Neu auftretende Wissenslücken setzen den Kreislauf über Neugierde wieder in Gang.